"iz .art" : Malerei / Einführung
Trotz ihrer Vielseitigkeit kreist die farb- und formenreiche Bildwelt von Iz Maglow letztlich um drei Themen, die im Lauf der Jahre in unterschiedlichem Kontext wiederkehren. Agierende Figuren in strukturierten Vernetzungen so wie symbolische Bildzeichen und meditative Ruhe. Da der Maler frühere Themen auch nach Jahren mit einer inzwischen veränderten Bildsprache erneut angeht, ist diese Webseite nicht chronologisch, sondern nach Themengruppen gegliedert.
Interaktionen in Strukturen
Unterschiedlichste "Akteure" stehen zueinander in Beziehung und sind gleichzeitig mit den sie umgebenden Strukturen verwoben.
In BALI lebte der Maler Iz Maglow von 1993 bis 2013. In seiner Malerei hat er balinesisches Leben künstlerisch festgehalten. Bali (Teil 1) zeigt Häuser & Tempel, Zeremonien, Religion & Mythen sowie Malereien zu balinesischem Tanz. In Bali (Teil 2) wurden die Menschen und Balis moderne Zeiten zum Gegenstand vieler Bilder und expressiven Bewegungsstudien. Auch der balinesische Festtagsschmuck "Umbul Umbul" inspirierte zu malerischen Werken.
Auch FIGUREN sind unterteilt in zwei Gruppen. Figuren (Teil 1) fasst expressive Studien von skizzierten Akteuren zusammen, die als Gruppen oder Individuen zu einander in Beziehungen stehen: "Mensch-Chiffren" (2017, 2018), "Idole" (2003), "Führer und Verlierer" (2002) und "Wenige in Beziehung" (1984) sind die Oberbegriffe, die diesen Teil untergliedern. Figuren (Teil 2) zeigt Figuren in Bewegung und ist gruppiert nach: "Tanz & Swing" (2004), "Tanzparkett" (2004), "Freunde" (2004) und "Hair-Dressing" (1982).
In seiner Hommage an Diego VELAZQUEZ kombiniert Iz Maglow Gemälde, die Portraitsituationen thematisieren wie "Portrait der königlichen Familie von Philipp IV" und "Portrait von Papst Innozenz X" von Diego Velazquez in seiner Serie: Las Meninas (1990 bis 1993). Neben dem besonderen Augenmerk auf die königliche Umgebung und schuf er mit den Arbeiten zu "Infantin" (1993 bis 2004) auch zahlreiche Variationen zu diesem Thema. Mit anderen Portraitsituation beschäftigen sich die expressiven Malereien der Reihen: "Maler und Modell" (2004 / 2005) und "Portraits und Gesichter" (1992 / 2016).
VERKÜNDIGUNG fasst Malereien zusammen, die Konflikte der Kommunikation auf unterschiedlichen Ebenen thematisieren. Dabei hat die Auseinandersetzung des Malers mit der christlichen Thematik der Heiligen Verkündigung (1987) zu eigenwilligen malerischen und zeichnerischen Interpretationen geführt und Abwandlungen der kunstgeschichtlichen Vorgaben hervorgebracht: "Cäcilie & Susanna" (1988). Auch bei der Wahl der Bildelemente in der menschlichen Konfliktsituation in Jean Cocteaus Theaterstücks "La Voix Humaine" (1988) zeigt Iz Maglow überraschende Parallelen.
VIS-A-VIS thematisiert die Auseinandersetzung mit Menschen und Architekturen. In Toskana Städte (1984 bis 1998) und in "Orte der Erinnerung" (1985 bis 1990) durchdringen und überlagern sich Mensch und Umgebung in dichten Strukturen. Bei "Wandzeichnung" (1984) und "Amerika Wand" (1985) dehnt sich die Malerei zu riesigen Wandinstallationen aus. Inspirationsquelle hierfür war der Aufbau klassischer italienischer Wandmalereien.
Zeichen und Symbole
Neben malerischen Interpretationen von "Musik", spielen Arbeiten zum Thema "Waage" und "Stier" mit zeichenhaften Attributen.
Malerei zum Thema MUSIK zieht sich wie ein roter Faden durch die Kunst von Iz Maglow. In Musik (Teil 1) bilden "Expressive Klangbilder" (1990 bis 2006), "Musik in Farbe" (1982 bis 1991), "Notenbilder" (1987 bis 1989) und "Einzelne Musiknoten" (1988) farbintensive malerische Interpretationen von Musik, Klangfarbe oder Rhythmus. In Musik (Teil 2) gibt "Musik in Grafikdesign" (1985 bis 1991) einen kleinen Überblick über die Anwendung von Iz Maglows Malereien für CD, LP, Poster oder Programmhefte. Daneben zeigen "Strawinsky Wand" (1988), "Klang-Installationen" (1982 / 1983) und "Event Zeichnungen" (1983) ein breiteres Spektrum seiner Kunst und die Nähe mancher Malereien zu konkreten Bühnenevents und seinen Bühnenbildern.
Wie eine riesige Malerei präsentiert sich die WAAGE Wand-Installation (1987), die Iz Maglow in Stuttgart für einen bekannten Waagen-Hersteller schuf. Studien, Skizzen und Pläne zum Werk Waage erläutern den Hintergrund und die Abfolge dieser Kunstinstallation über 5 Ebenen. Die "Ebenen im Detail" verbildlichen die Thematik des Wiegens im Lauf der Jahrhunderte und geben einen Eindruck der Malereien auf einer ägyptischen, griechischen, römischen, mittelalterlichen und einer digitalen Ebene. Darüber hinaus beschäftigen sich die "Malereien zur Waage" mit Symbolen und Bräuchen des Wiegens vornehmlich in der altägyptischen Kultur.
In den frühen achtziger Jahren schuf der Künstler eine große Serie moderner Malereien zum Thema STIER. Seine deutlich von "Pop Art Malerei" inspirierte Reihe Ich als Stier (1982 bis 1985) und "Stier Patches" (1982) gehen auf erste, frühere Arbeiten wie "Rind und Fleisch" (1978 bis 1982) zurück. Symbole und Mythologie dienten Iz Maglow ebenso als Inspiration zu seiner Stier-Malerei wie frühe Höhlenmalereien.
Ruhe und Meditation
Bei diesen Arbeiten steht schon früh "Zeit" und "Veränderung" im Vordergrund. Ihre meditative Ruhe taucht in späteren Malereien und Skulpturen wieder auf.
Unter MEDITATIV sind Arbeiten aus drei Untergruppen zusammengefasst. Experimente mit Acrylfarben, Wachs, Spiegeln und anderen Materialien brachten Iz Maglow zu seinen Frühen Verdunstungen (1981). Diese Arbeiten sind streng genommen Relikte von Kunstinstallationen. Die Oberfläche einer gewaltigen Menge Acrylfarbe, welche sich über eine monochrome Leinwand ausbreitet, wird in eine geometrische Form gezwungen. Sie spiegelt den Prozess der Malerei wie eine Meditation auch in den "Experimentellen Verdunstungsmalereien" (1981 bis 1982) wider.
Zu Beginn der achtziger Jahre beschäftigte sich Iz Maglow mit Farbstudien und Aktionsbildern, die experimentelle Vorarbeiten zu den Verdunstungsmalereien waren. "Falt-, Tropf und Schütt-Studien" (1980 bis 1981) sind "Farb- und Materialbegegnungen" auf diversen Untergründen sowie Experimente mit Material und Licht.
Die zeitlich späteren "Farb-Ecken" (1987 bis 1988) wollen genau den Schnittpunkt eines Raumes hervorheben, an dem alle drei Dimensionen zusammentreffen. Die Farbecken verbinden Wand und Decke durch einen farbigen Ruhepunkt.
Malereien, die auf unterschiedliche Art und Weise räumliche oder zeitliche Ideen und fließende Strukturen thematisieren, sind unter der Überschrift "Cosmic" (1980er und 2019/20) zusammen gefasst. Durch sich überlagernde Strukturen und die Einbeziehung von Zitaten früherer Arbeiten, werden zeitüberspannende Verbindungen geschaffen. Diese teils neuen Arbeiten stehen in ihrer strukturellen Malweise in einer Reihe mit den oben erwähnten "Farb-Ecken" und den Skulpturen, die in der Serie "Stille Zeugen" zu sehen sind.
Unter dem Titel "Punkte" (1986) entstanden Malereien, die sich auf sehr wenige Farben und Formen reduzieren und einen Grenzbereich in Iz Maglows Malereien markieren. Mehrere Punkte werden dabei oft (wie bei Atommodellen) als Punktreihen verstanden, obwohl deren Verbindungen rein ideell sind. In ihrer Gesamtheit bilden alle Punkte ihre eigene Bildstruktur.
Das Element "Wasser" (1983 bis 1988) taucht immer wieder in den Arbeiten von Iz Maglow auf und er bearbeitet dieses Sujet auf unterschiedlichste Weise. In seinen "Stier"-Bildern ist es ein ebenso durchgängiges Bildelement wie in den "Vis-à-Vis"-Bildern und am elementarsten natürlich in den "Verdunstungen". Unter dem Titel "Im Fluss" sind Arbeiten zu sehen, die sich vorrangig der malerischen Umsetzung des Themas "Wasser" widmen.
Die Malerei von Iz Maglow
Die expressive Malerei von Iz Maglow umspannt eine themenreiche Bandbreite. Die meisten der im Folgenden gezeigten Malereien wurden mit Tempera, reinen Pigmenten und/oder Acryl auf Leinwand oder Papier gemalt.
Aber auch andere Materialien wie Graphitstift, Farb- und Bleistift, Lack oder Ölfarben wurden von dem Maler gern zusätzlich noch verwendet. Der Künstler ist immer auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten. So erarbeitet er sich eine eigene Bildsprache und experimentiert dabei gern mit ungewöhnlichen Materialien.
Neben zahlreichen frühen Arbeiten zeigt diese Webseite auf den folgenden Seiten auch neue Werke des Malers, der nach langjährigen Stationen in Stuttgart, Frankfurt und Bali nun in Karlsruhe arbeitet. In seinen Bildern verarbeitet der Künstler auch unterschiedlichste Eindrücke seiner Reisen und Aufenthalte.
In den neusten Arbeiten versucht der Maler mit einer eigenen Ausdrucksweise seine persönliche Sehweise einzelner Themen unserer Zeit in seinen Gemälden wider zu spiegeln.
Einzelne Zitate / Pressestimmen:
"...Vor seinen Bildern wird jeglicher Starrsinn kläglich versagen, schwerfällige Wahrnehmung erst recht..." schrieb Kai Hoffmann schon 1987 in der Frankfurter Rundschau über den Künstler Iz Maglow, den er im Weiteren seines Künstlerportraits einen "...Magier der Gegensätze und des Spiels..." titulierte.
Vier Jahre später zitierte die selbe Frankfurter Zeitung den Kunsthistoriker Hans-Peter Schwarz, der Iz Maglow einen "multimedialen Vaganten" nennt, "...durch den der Betrachter auch leicht in die Irre geführt könnte...". "...Maglow wählt seine Bildtitel immer augenzwinkernd, nie aber beliebig..." sagte Hans-Peter Schwarz weiter bei der Eröffnung der moderne Malerei und Bühnenbild Ausstellung von "German Artist" Iz Maglow im Frankfurter Holzhausenschloss 1991.